Satelliten-Technik

ASTRA

Astra ist für den deutschsprachigen Raum die wichtigste Satellitenposition (19,2° Ost). Der Betreiber der ASTRA Satelliten ist die 1985 gegründete SES (Societe Europeenne des Satellites), Europas erster privater Satellitenbetreiber in Luxemburg. Drei Jahre später am 11.12.1988 wurde der erste ASTRA Satellit Astra 1A in den Orbit gebracht. Der Sitz der Gesellschaft ist in Betzdorf/Luxemburg, wo sich auch die Bodenstation befindet von der aus die Fernsehsignale zu den Satelliten gesendet werden. Diese Signale werden von den Satelliten umgewandelt, verstärkt und anschließend zur Erde zurückgesendet. 1996 wurde das kommerzielle Digitalfernsehen via Satellit eingeführt und seit 1998 besitzt die SES eine zweite Orbitalposition auf 28,2° Ost um genügend Kapazität zur Verfügung stellen zu können.Heute gibt es auf der Position 19,2° Ost sieben Satelliten und auf der Position 28,2° Ost drei Satelliten. In der Endausbauphase werden auf jeder Position bis zu 8 Satelliten KO-positioniert sein.

EUTELSAT

EUTELSAT ist eine länderübergreifende Organisation,die im Jahre 1977 formell von der Europäischen Konferenz der Post- und Fernmeldeverwaltungen gegruündet wurde. Ihren definitiven Status erhielt die EUTELSAT-Organisation 1985. Im Juni 1983 wurde der erste Eutelsat I F1 Satellit in den Weltraum gebracht. Heute betreibt die EUTELSAT Organisation neben den bekanntesten Satelliten Hotbird 1-5 noch zehn weitere Satelliten und hat ebenfalls eine Lizenz für eine zweite Orbit-Position erworben.

Footprint

Um die maximale Empfangsleistung den Kunden der Satellitenbetreibergesellschaften zur Verfügung zu stellen, werden – soweit dies technisch möglich ist – nur diese Länder mit Satellitenprogrammen versorgt. Die Abdeckung dieser Gebiete wird mit den sogenannten Footprints dargestellt. Geschichte zur Satelliten Technik Das Satelliten-Zeitalter begann am 4. Oktober 1957, als der erste künstliche Erdtrabant Sputnik 1 in die Erdumlaufbahn geschossen wurde. 1983 nahm der erste Fernsehsatellit uüber Europa seinen Betrieb auf. Heute versorgen ca. 30 Satelliten Europa mit Fernseh- und Radioprogrammen. Heutige Satelliten wiegen bis zu 4 Tonnen. Sie funktionieren wie ein riesiger Verstärker am Himmel und haben eine Gesamtleistungsaufnahme von bis zu 7000 W. Um die Satelliten mit der nötigen Energie während der Eklipszeiten (Dunkelzeiten) zu versorgen, sind die Solargeneratoren und die Batterien so ausgelegt, dass für die Nutzlast das ganze Jahr über genügend Leistung zur Verfügung steht. Weltweit gibt es fünf Hersteller für Telekomunikationssatelliten. Der Bau eines Satelliten nimmt ungefähr drei Jahre in Anspruch. Ausführliche Tests während des Herstellungsprozesses sorgen für ein perfektes Funktionieren der Satelliten im Weltraum.Die Lebensdauer eines Satelliten ist in der Regel auf ca. 12 Jahre begrenzt. Während dieser Betriebszeit wird er ständig von der Bodenstation überwacht und über Steuerdüsen auf seiner Position gehalten. Daher endet die Nutzungsdauer mit dem zur Neige gehenden Treibstoffvorrat des Satelliten. Mit dem letzten Rest Treibstoff wird der Satellit aus seiner Bahn katapultiert und geht dem Betreiber damit verloren.

KO-Positionierung

KO-Positionierung bedeutet, dass mehrere Satelliten auf einer Position geparkt werden. Diese Parkposition stellt einen Würfel von 70 km Kantenlänge dar, in dem sich mehrere Satelliten berührungsfrei bewegen. Über die Steuerdüsen werden die Satelliten in diesem Sende-AutoSat 2S fenster gehalten.

Position der Satelliten

Die Satelliten werden auf einer geostationären Bahn in einer Höhe von ca 36 000 km über dem Äquator positioniert

Sendeleistung

Die Sendeleistung beträgt 45 W – 130 W pro Transponder

Transponder

Die Satelliten haben bis zu 32 Transponder. Auf einem Transponder können bis zu 10 digitale Fernsehprogramme übertragen werden.

Übertragungsverfahren, Analog-Technik

Das analoge Übertragungsverfahren war in der Vergangenheit der Standard. Der Nachteil dieser Technik ist, dass zur Übertragung eines Fernsehprogramms ein ganzer Transponder benötigt wird,wogegen es bei der digitalen Übertragung bis zu 10 Fernsehprogramme sind. Die analoge Übertragung der Radio- und Fernsehprogramme wurde 2012 eingestellt. Für analoge AutoSat 2 und analoge AutoSat light-Systeme stellt dies jedoch kein Problem dar, da diese problemlos umgerüstet werden können.

Übertragungsverfahren, Digital-Technik

Neuester Standard bei der digitalen Übertragung ist das hochauflösende Fernsehen, kurz HD oder aber auch DVB-S2 genannt. Dieser Standard wird bei der Übertragung von Fernseh-, Radioprogrammen und multimedialen Diensten immer bedeutender werden. Alle AutoSat Systeme sind hier für die Zukunft bestens gerüstet.

Voraussetzungen für den Satellitenempfang

Um einen einwandfreien Empfang der Satellitenprogramme zu erreichen, müssen vier Faktoren berücksichtigt werden: Antennengröße, freie Sicht zum Satelliten, geeignete Empfangsgeräte und das richtige Know-How bei der Satellitensuche:

Antennengröße

Ein wichtiges Kriterium ist die Antennengröße, sie legt die Empfangsreichweite fest ob sie sich im Empfangsgebiet befinden, kann mit den Footprints der einzelnen Satelliten überprüft werden. Die Reichweite wird durch schlechte LNBs oder minderwertige Spiegel stark beeinträchtigt.

Freie Sicht zum Satelliten

Die Sicht zum Satelliten muss frei von Hindernissen sein Bäume oder Gebäude beeinträchtigen oder verhindern gänzlich den Empfang. Auch geografische Gegebenheiten können den Empfang der Satellitensignale verhindern. Gerade im hohen Norden können aufgrund der Erdkrümmung Hindernisse in beträchtlicher Entfernung (Berge, Hügel) den Empfang der Satellitenprogramme verhindern.

Empfänger

Weitere Voraussetzungen für den Empfang sind die geeigneten Empfangsgeräte, wie Universal LNB, Analog-, DVB-Receiver (digital), DVB/CI Receiver oder Decoder für den Empfang der gewünschten TV-Programme.

DVB

DVB steht für Digital Video Broadcasting (digitales Fernsehen). Dahinter steht eine Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Standards für die Übertragung digitaler Bildinhalte zu schaffen.

DVB/CI

Unter DVB/CI versteht man die Verbindung frei empfangbarer Programme, sowie die Möglichkeit zum Empfang verschlüsselter Pay-TV-Programme . Hierfür werden neben dem CI-Interface (Common Interface) ein CA-Modul (Conditional Access-Modul) sowie eine Smartcard benötigt.

CI-Interface

Um mehrere verschiedene Pay-TV-Pakete, die unterschiedliche Verschlüsselungssysteme einsetzen, mit einem einzigen Receiver empfangen zu können, gibt es laut DVB-Norm zwei unterschiedliche technische Lösungen: Das Simulcrypt Verfahren und das Common Interface (CI) Das Common Interface hat sich als Standard durchgesetzt und wird von fast allen Receiver-Herstellern unterstützt. An dieser standardisierten Schnittstelle im Format PCMCIA Typ II, lässt sich das jeweils benötigte CA-Modul einstecken. Mit einem Receiver können somit unterschiedliche Pay-TV Bouquets empfangen werden. Viele TV-Programme oder Zusatzangebote werden im digitalen TV verschlüsselt gesendet. Die Nutzung dieser Programme ist kostenpflichtig. Um diese Programme empfangen zu können, benötigt man ein entsprechendes Entschlüsselungssystem. Dies kann man mittels einer speziell dafür vorgesehenen Set-Top-Box bewerkstelligen (z.B. Premiere) oder mittels eines CA-Moduls, welches man in den CI-Schacht einer Set-Top-Box steckt. Das CI stellt eine universelle Schnittstelle dar, die einen diskriminierungsfreien Zugang zu allen Pay-TV Programmen ermöglicht. Das CA-Modul (Conditional Access-Modul) Da unterschiedliche Verschlüsselungscodes von den einzelnen Sendern benutzt werden, muss der Zuschauer für jeden Codetype ein eigenes CAModul besitzen. Die Möglichkeit, mit Hilfe von austauschbaren CA-Modulen verschiedene Codes entschlüsseln zu können, wird als Multicrypt-Verfahren bezeichnet. Zusätzlich zu dem entsprechenden CAModul benötigt der Zuschauer noch eine persönliche Berechtigungskarte (Smartcard), um das Programm frei zu schalten. Der Erwerb einer solchen Smartcard ist kostenpflichtig und unterliegt gewissen nationalen Bestimmungen (Wohnort,Staatsbürgeschaft).

Know-How bei der Satellitensuche

Neben dem Suchen und Finden des Satelliten ist die Einstellung auf das beste Bild das wichtigste Kriterium für eine gut funktionierende automatische Satelliten-Anlage. Einige Satellitensysteme führen die Satellitensuche und die Optimierung mit Hilfe der Empfangsfeldstärke durch. Dies kann jedoch nicht immer als eindeutiges Indiz für den Empfang von Satellitensignalen oder zur Einstellung eines guten Bildes verwendet werden. Nicht so jedoch bei den AutoSat Systemen: Diese führen eine Verifizierung des Satelliten durch und optimieren aufgrund des Bildinhaltes den besten Empfang.